Blockheizkraftwerke – Anwendungsfelder und Renditen

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Blockheizkraftwerke (BHKW) werden in erster Linie an den Wärmebedarf eines Gebäudes ausgelegt. Dabei übernehmen Blockheizkraftwerke die Grundlast des Wärmebedarfs. Wenn man von Ein- und Zweifamilienhäuser absieht, liegt die jährliche Betriebsstundenzahl von BHKW-Anlagen bei 3.000 bis 8.000. Für die Wirtschaftlichkeit ist auch die Nutzungsart des Stroms wichtig. Kann der Strom im Gebäude genutzt werden, ist die zu erzielende Rendite meistens höher, als wenn er in das Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist werden muss. Außnahme hiervon ist die Nutzung biogener Brennstoffe wie Pflanzenöl und Biogas. In diesen Fällen wird meistens eine Vergütung nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) gezahlt, die eine höhere Einspeisevergütung vorsieht. Auf der anderen Seite sind bei solchen BHKW-Anlagen aber auch die Brennstoffkosten höher angesiedelt als bei Nutzung von Erdgas und Heizöl.

Im folgenden werden einige Anwendungsfelder und die dabei zu erzielende jährliche Rendite durch BHKW-Anlagen aufgelistet. Die Renditen werden aufgrund der Energiekosteneinsparung bei der Wärme- und Stromversorgung des Gebäudes realisiert. Die angegebenen Gewinne gelten nicht wenn im Rahmen von Investment-Projekten BHKW-Anlagen errichtet werden. In diesen Fällen verdient auch der Investment-Anbieter mit. Dadurch reduziert sich die erzielbare Rendite deutlich. Die Renditen in Abhängigkeit von dem Anwendungsfall können wie folgt abgeschätzt werden können:

Anwendungsfelder von Blockheizkraftwerken

 

Ein- / Zweifamilienhäuser

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Ein- und Zweifamilienhäuser eignen sich grundsätzlich für den Einsatz von Blockheizkraftwerken. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass in den letzten Monaten neue Technologien wie Stirlingmotoren und kleinere Verbrennungsmotoren auf den Markt gekommen sind, können auch die geringen Lasten von Ein- und Zweifamilienhäuser durch BHKW-Anlagen abgedeckt werden. Die Kosten für solche Mikro-BHKW-Anlagen sind jedoch in Bezug auf die Leistung sehr hoch. Da auf der anderen Seite der Wärmebedarf des Hauses relativ gering ist und im Sommer meist nur Trinkwarmwasser benötigt wird, sind die erzielbaren Renditen durch Energieeinsparung relativ niedrig. Vor rund zwei Jahren existierte noch ein Mini-KWK-Klimaschutz-Impulsprogramm (siehe auch unsere Informationsseiten auf kwkg-novelle.de) welches ein Investitionskostenzuschuss für Mikro-BHKW beinhaltete. Dieses Programm lief bedauerlicherweise vor rund einem Jahr aus.

Gerade im kleinsten Leistungsbereich wäre jedoch eine staatliche Investitionskostenförderung äußerst wichtig , da die Investition in Bezug auf die erzielbaren Einsparungen einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. In den Niederlanden zum Beispiel gibt es heute noch Investitionskostenzuschüsse für Mikro-BHKW-Anlagen in Höhe von bis zu 4.000 €. In Bezug auf den Einsatz von Mikro- und Mini-BHKW-Anlagen in Bestandsgebäuden empfehlen wir Ihnen den von der Stadt Düsseldorf im Auftrag erstellte Heizkostenvergleichsrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der von BHKW-Consult entwickelt wurde.

Ein- / Zweifamilienhäuser erreichen eine Rendite von 6 – 12 %. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

Große Mehrfamilienhäuser

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Große Mehrfamilienhäuser mit mehr als 6 Wohneinheiten eignen sich gut für einen BHKW-Einsatz. Problematisch erweist sich die Nutzung des Stroms im Gebäude, da meist mehrere unterschiedliche Mieter in dem Gebäude wohnen. Es ist nicht möglich, diese Mieter zwangsweise mit BHKW-Strom zu versorgen. Auch hier gelten die Regeln des Marktes und die freie Wahl des Stromanbeiters. Eine BHKW-Anlage kann allerdings aufgrund der Strom- und Wärmeversorgung vor Ort den Strom kostenkünstiger herstellen. Dies gibt den BHKW-Betreiber die Möglichkeit davon auch die Mieter profitieren zu lassen. Die erzielbaren Renditen liegen aufgrund des nicht vorhanden Heizwärmebedarfs im Sommer und des hohen administrativen Aufwands für den Stromverkauf an die Mieter eher im kleineren Bereich. Die Probleme in Bezug auf die Heizkostenabrechnung mit BHKW ist durch die derzeit neu zu erstellende VDI 2077 geregelt.

2011 werden wieder spezielle Konferenzen zum BHKW-Einsatz in der Wohnungwirtschaft angeboten, wie dies bereits im Oktober 2010 der Fall war. Für weitere Informationen können Sie sich gerne in den kostenlosen BHKW-Info-Newsletter eintragen.

In Bezug auf den Einsatz von Mikro- und Mini-BHKW-Anlagen in Bestandsgebäuden empfehlen wir Ihnen auch hier den von der Stadt Düsseldorf im Auftrag erstellte Heizkostenvergleichsrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der von BHKW-Consult entwickelt wurde.

Große Mehrfamilienhäuser erreichen eine Rendite von 8 – 15 %. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

Altenheime

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Altenheime eignen sich sehr gut für einen BHKW-Einsatz, da hier meist der Strom intern ohne einen hohen administrativen Aufwand wegen Einzelzählerabrechnung wie beim großen Mehrfamilienhaus genutzt werden kann.

Altenheim erreichen eine Rendite von 10 – 20 %. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

Schulen & Sporthallen

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Schulen und Sporthallen eignen sich trotz der langen Ferienzeiten und der Nichtnutzung großer Gebäudeteile am Wochenende einigermaßen gut für den BHKW-Einsatz. Die Laufleistung liegt jedoch mit 4.000 – 6.000 Betriebsstunden wegen dem Wegfall des Heizwärmebedarfs im Sommer auf ähnlichem Niveau wie bei großen Mehrfamilienhäusern. Sofern die Sporthallen durch Vereine genutzt werden, erweitert sich insbesondere der Warmwasserbedarf und es werden höhere Nutzungsstunden und eine bessere Rendite erzielbar.

Schulen und Sporthallen erreichen eine Rendite von 10 – 20 %. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

Hotels

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Bei Hotels muss zwischen der Gebäudegröße und der Nutzung (Konferenzhotel, Übernachtungshotel, Wellnesshotel) unterschieden werden. Insbesondere bei Hotels mit einer sehr guten Auslastung und einem großen Wellness-Bereich können Renditen in Höhe von bis zu 25 % erreicht werden. Hotels, die nur zur Übernachtung dienen, wie zum Beispiel 3-Sterne-Hotels in Städten, erreichen meist geringere Renditen.

Hotels erreichen eine Rendite von 10 – 25 %. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

Krankenhäuser

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Krankenhäuser weisen meist einen hohen Strom- und Wärmebedarf auf. Teilweise wird auch Dampf für die Küche oder die Dampfsterilisation benötigt. Die Rendite liegt bei 10 – 25 %.

Krankenhäuser erreichen eine Rendite von 10 – 25 %. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

Freizeitbäder

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Freizeitbäder stellen aufgrund ihres ganzjährigen Warmwasserbedarfs sowohl für den sanitären Bereich, die Erwärmung des Beckenwassers als auch für die Erwärmung des Saunabereichs einen idealen Anwendungsfall für Blockheizkraftwerke (BHKW) dar. Dementsprechend sind die Renditen bei solchen Versorgungsobjekten mit 15 – 25 % sehr hoch. Aufgrund der tiefen Beckenwassertemperatur eignen sich Freizeitbäder auch zur Brennwertnurzung. Bei der Brennwertnutzung wird das im Abgas enthaltende Wasser durch die tiefen Rücklauftemperaturen kondensiert und dadurch zusätzliche (kostenlose) Wärme gewonnen. Beispiele für besonders geeignete Konzeptionen sind das Albgaubad in Ettlingen sowie das Freizeitbad Cuppamare in Kuppenheim.

Freizeitbäder erreichen eine Rendite von 15 – 25 %. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

Industrie und Gewerbe

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Im industriellen und gewerblichen Bereich sind die Rendite-Erwartungen sehr abhängig vom Wärme- und Strombedarf des jeweiligen Industrie- bzw. Gewerbebetriebes. Sofern ein ganzjähriger Warmwasser- oder Dampfbedarf anfällt können hohe Renditen erwirtschaftet werden. Wird die BHKW-Anlage lediglich zur Raumwärme benötigt, so fällt die Renditemöglichkeit auf ein Niveau wie im Wohnungsbereichsektor.

Im Industrie- und Gewerbebereich kann eine Rendite von 10 – 25 % erreicht werden. Besonders gute Projekte können leicht bessere Renditen erwirtschaften. Es existieren aber auch viele Versorgungsobjekte dieser Art die aus unterschiedlichen Gründen geringere Renditen erwirtschaften.

 


Auf dem BHKW-Infozentrum finden Sie weitere BHKW-Beispiele, die gezielt durchsucht werden können. Die entsprechende Datenbank beispielhafter BHKW-Anlagen umfasst mehr als 150 BHKW-Projekte in unterschiedlichen Anwendungsfeldern. Für weitergehende aktuelle Informationen empfehlen wir Ihnen sich kostenlos in den E-Mail-Newsletter des BHKW-Infozentrums einzutragen.

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