
Blockheizkraftwerke (BHKW) stellen derzeit eine der wirtschaftlich effizientesten Klimaschutz-Technologien dar. Dabei reichen die Einsatzfelder abhängig von der Leistungsgröße von der Energieversorgung eines Einfamilienhauses mittels Mini-BHKW bis hin zu der Strom- und Wärmeversorgung ganzer Stadtteile oder Industrieareale mittels Heizkraftwerke. Das BHKW-Infozentrum informiert seit 1999 über diese hocheffiziente Technologien und den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Neue und konventionelle BHKW-Technologien
Unabhängig ob Verbrennungsmotoren, Stirlingmotoren, Gasturbinen oder Dampfmaschinen eingesetzt werden, arbeiten alle BHKW-Anlagen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dabei wird dezentral – also direkt vor Ort – gleichzeitig Strom und Wärme bereitgestellt. Der KWK-Strom kann im Versorgungsobjekt (Wohngebäude, Hotel, Industriebetrieb, etc.) selbst genutzt oder z. B. innerhalb des Gebäudes (Kundenanlage) an die Mieter verkauft werden. Der Überschuss-Strom aus dem Blockheizkraftwerk (BHKW) wird in das Netz der allgemeinen Versorgung (öffentliches Stromnetz) eingespeist.
Zukünftig könnten Brennstoffzellen eine verstärkte Rolle innerhalb dieser Hocheffizienz-Technologien spielen. Strenggenommen wandelt sich bei Brennstoffzellen die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zur direkten Strom-Wärme-Kopplung.
Blockheizkraftwerke werden in Deutschland vorrangig mit Erdgas betrieben. Im Rahmen einer Dekarbonisierungs-Strategie müssen auch Stromerzeugungs-Anlagen, die effizient nach dem KWK-Prinzip betrieben werden, Brennstoffe nutzen, die deutlich weniger bzw. gar keine Treibhausgase emittieren. Hier soll grüner Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen.
Wirtschaftlichkeit von Blockheizkraftwerken
Der BHKW-Markt bietet eine reichhaltige Auswahl an Modulen. Im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) existieren mehr als 60 Hersteller. Nach einer Erhebung des BHKW-Infozentrums aus dem Jahre 2016 haben diese BHKW-Hersteller mehr als 1.300 BHKW-Module im Leistungsbereich von weniger als 1 kW bis 20 MW (20.000 kW) im Angebot. Diese stehen für den Einsatz als stromerzeugende Heizung oder als Heizkraftwerk zur Verfügung. Blockheizkraftwerke im kleineren Leistungsbereich bezeichnet man häufig auch als Mikro-BHKW bzw. Mini-BHKW.
Als Brennstoffe für Blockheizkraftwerke (BHKW) finden fossile Energiequellen wie Erdgas, Heizöl oder Flüssiggas als auch Erneuerbare Energien wie Biogas, Holzgas und Pflanzenöl Verwendung. Aber auch Biomethan und zukünftig ggf. verstärkt Power-to-gas-Produkte wie „Windgas“ stehen zur klimaneutralen Strom- und Wärmeproduktion zur Verfügung.
Planung und Auslegung von Blockheizkraftwerken
Die Auslegung von BHKW-Anlagen auf Basis des Strom- und Wärmebedarfs eines Versorgungsobjektes bzw. eines Versorgungsgebietes nimmt zusammen mit der Planung einen wichtigen Stellenwert im Rahmen eines Projektes ein. Die Kosten eines BHKW-Projektes beinhalten einerseits die Investition für das Modul (BHKW-Preis) sowie andererseits die Investitionen für die technische Einbindung und die Planung. Die Wirtschaftlichkeit eines Projektes wird maßgeblich von den Betriebskosten (Wartung und Instandsetzung), den Verbrauchskosten (Brennstoffkosten) sowie dern Erlösen durch den Strom- und Wärmeverkauf bestimmt.
Immer stärker hängt der wirtschaftliche Erfolg eines BHKW-Projektes von den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab. Die Energie-Gesetze in Deutschland setzen maßgebliche Rahmenbedingungen hinsichtlich den technischen Vorgaben, den administrativen Aufwendungen (Bürokratie) und der finanziellen Förderung.
Gesetzliche Rahmenbedingungen (KWK-Gesetz, EEG)
Maßgeblich für fossil befeuerte Blockheizkraftwerk ist insbesondere das KWK-Gesetz (KWKG). Im Jahre 2021 wurde das KWK-Gesetz letztmalig novelliert.
Die gesetzlichen Bestimmungen sowie die Strompreis-Vergütung bei einer Biogas- bzw. Biomethananlage werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt. Das EEG legt auch die Höhe der zu entrichtenden EEG-Umlage für den in BHKW-Anlagen erzeugten KWK-Strom fest. Auch das EEG wurde im Jahre 2021 letztmalig novelliert.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Neben der Förderung durch das KWK-Gesetz und das EEG profitieren hocheffiziente Blockheizkraftwerke aber auch von besonderen Regelungen des Energiesteuer- und Stromsteuer-Gesetzes. Außerdem existieren Förderprogramme wie das Förderprogramm für kleine Brennstoffzellen-Heizungen. Grundsätzlich gilt, dass Investitionsförderprogramme der öffentlichen Hand nicht mit der Förderung nach dem KWK-Gesetz kombinierbar sind. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Kumulierungs-Verbot.
Insgesamt unterliegen die gesetzlichen Rahmenbedingungen derzeit einer Änderung. Im Rahmen der Energiewende werden sich die Gründe für einen BHKW-Einsatz und auch die flankierenden gesetzlichen Bestimmungen verändern.
BHKW-Infozentrum mit Informationen über BHKW und KWK
Das BHKW-Infozentrum bietet seit 1999 kostenlos Informationen über Blockheizkraftwerke. Nahezu wöchentlich informiert der BHKW-Info-Newsletter per Email über Neuigkeiten auf dem BHKW-Markt und den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Außerdem erhalten Interessierte über sowie
tagesaktuelle Kurzmeldungen.
Neugestaltung des BHKW-Infozentrums
Das Ende 2015 neu gestaltete BHKW-Infozentrum präsentiert die Fülle an Informationen nun klarer strukturiert. In den Jahren 2022/2023 wird eine vollständige Neugestaltung und Neustrukturierung des BHKW-Infozentrums erfolgen. Alle Rubriken werden im Rahmen mit eigenen Suchfunktionen ausgestattet. Mittels interaktiver Tools wird die Wissensvermittlung verbessert. Viele (neue) Rubriken werden in den nächsten Monaten mit Inhalten gefüllt. Anschließend sind alle Inhalte im responsiven Layout verfügbar.
Die aktuell am häufigsten genutzten Rubriken des BHKW-Infozentrums befinden sich in der Rubrik „Aktuelle Informationen“. Hierzu zählen insbesondere die „News“ und das „BHKW des Monats„.
Zukünftig werden außerdem verstärkt Themenfelder der Energiewende sowie Mini-BHKW aufgegriffen.
Seit Ende Juni 2020 lädt das übersichtlich strukturierte und moderierte Diskussionsforum „KWK 24“ zu Fragen und Diskussionen rund um Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und die Energiewende ein.
Innovative KWK-Forschung
Das BHKW-Infozentrum war und ist in einigen Forschungsprojekten rund um die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) vertreten.
Neben der wissenschaftlichen Begleitung des Mini-KWK-Impulsprogramms und des KWK-Gesetzes ist das BHKW-Infozentrum an dem wissenschaftlichen Projekt „Analyse der Kombination von Solarthermie und Kraft-Wärme-Kopplung für eine CO2-arme Bereitstellung industrieller Prozesswärme (AnanaS)“ beteiligt.