Herrsching | 13. Mai 2019 |

BHKW 2019: Die Energiewende europäisch denken

KWK. Die Rolle der KWK nach Ende der Kernkraft- und Kohlenutzung neu definieren, das ist laut Thorsten Herdan, Abteilungsleiter im BMWi, eine der wichtigen politischen Aufgaben derzeit.

"Wir müssen uns auf den Import von CO2-freier Energie konzentrieren“, sagte Herdan auf dem Kongress „BHKW 2019“ des BHKW-Infozentrums in Dresden. Nach 2038, dem Abschalten der Kohlekraftwerke in Deutschland, bleiben als Energiequellen die Erneuerbaren, Gas und der Import von Strom. Herdan verwies darauf, dass von 2 500 TWh Endenergiebedarf in Deutschland derzeit rund 170 TWh von Wind- und Sonnenenergie gedeckt werden. „Damit dekarbonisieren, geht das?“Der Strombedarf mache etwa 20 % am Endenergiebedarf aus, die Wärme rund 50 %, hier seien Lösungen in einem großen Rahmen nötig. Wichtig sei es beispielsweise, zu überlegen, wie flexibel die KWK in Zukunft sein muss, was sie kosten darf und welche Rolle sie künftig im Energiesystem spielen soll.

Eine CO2-Umlage könnte dabei durchaus neue Anreize setzen, das Energiesystem zu verändern. Herdan machte dabei deutlich, dass eine CO2-Steuer nicht einfach als zusätzliche Abgabe erhoben werden darf. Nötig sei vielmehr, darüber nachzudenken, ob dann beispielsweise noch eine EEG-Umlage nötig sei. „Sollen wir nicht stattdessen den Wert des CO2 stärker in den Vordergrund rücken?“, fragte er das Auditorium.

Der Weg zu einem veränderten Energiesystem verlangt allerdings den Bürgern wie den politischen Akteuren durchaus auch neues Denken und Verzicht auf bisherige Förderungen und Privilegien ab. Herdan verwies auf die Aktivitäten von Lobbyisten bei sich abzeichnenden energiepolitischen Veränderungen und auf die damit verbundenen Auseinandersetzungen zwischen politischen Parteien. „Letztlich ist die Politik ein Spiegel der Gesellschaft“, sagte er.

Webseite der Fachzeitschrift "Energie & Management"
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