Herrsching | 7. Januar 2020 |

Höhere Fördersätze für grüne Wärme im Jahre 2020

Es gibt nun höhere Zuschüsse, wenn alte Heizungen gegen Heizungsanlagen getauscht werden, die erneuerbare Wärme nutzen. Dazu ist das Marktanreizprogramm novelliert worden.

Die Bundesregierung hat Ende vergangenen Jahres die Einführung einer CO2-Bepreisung im Wärmesektor durch Bundestag und Bundesrat gebracht. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) schätzt, dass sich die Heizkosten dadurch um bis zu 30 % erhöhen werden. Um Verbraucher davor zu schützen und den Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen, hat die Bundesregierung unter anderem beschlossen, mehr Fördergelder für neue Heizungsanlagen auszuzahlen, wenn diese erneuerbare Wärme nutzt.

Grundlage ist das im vergangenen Jahr novellierte Marktanreizprogramm (MAP) zur „Förderung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“. Die geänderte Richtlinie ist seit 1. Januar in Kraft. Seit dem 2. Januar können Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt werden. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Kommunen, Unternehmen oder Wohnungseigentümergemeinschaften können Gelder beantragen.

Anteilige Förderungen für erneuerbare Heizungsanlagen

Die wesentlichste Änderung ist, dass von einem festen Betrag auf eine anteilige Förderung umgestellt worden ist:

Wer seine Ölheizung durch eine Heizung ersetzt, die vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben wird – zum Beispiel eine Wärmepumpe oder eine Biomasse-Anlage – kann künftig einen Zuschuss in Höhe von 45 % der Investitionskosten erhalten. Für Gas-Hybridheizung mit einem Erneuerbaren-Anteil von mindestens 25 % – etwa über die Einbindung von Solarthermie – gibt es einen Investitionszuschuss von 40 %.

Auch für energieeffiziente und klimafreundliche Heizungen, die keine alte Ölheizung ersetzen, gibt es Investitionszuschüsse: 35 % für Heizungen, die vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden, 30 % für Gas-Hybridheizungen mit einem Erneuerbaren-Anteil von mindestens 25 % und 20 % für Gas-Brennwertheizungen, die auf die spätere Einbindung erneuerbarer Energien vorbereitet sind.

Das Bafa weist außerdem darauf hin, dass eine Kumulierung mit anderen Fördermitteln für die gleichen förderfähigen Kosten grundsätzlich möglich ist, sofern die Summe aus Krediten, Zuschüssen und Zulagen die Summe der förderfähigen Kosten nicht übersteigt. Mit einer Förderung aus den im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms aufgelegten KfW-Programm ist eine Kumulierung nur bei den KfW-Programmen Energieeffizient Bauen“ (Programmnummer 153) und „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ (Programmnummer 167) möglich.

Modernisierungsstau im Heizungskeller soll sich endlich auflösen

Weit über 10 Mio. Heizungen gelten in Deutschland nach wie vor als ineffizient und veraltet. Im ersten Halbjahr 2019 war die Förderung von Wärmepumpen mit bislang 14.289 Anträgen am meisten nachgefragt, meldete das Bafa. Mehr als 12.500 Anträge gingen beim Bafa in der ersten Jahreshälfte für Biomasseanlagen ein, Solarkollektoranlagen wollten sich in diesem Zeitraum 8.737 Antragsteller fördern lassen.

Der Wärmemarkt spielt im Rahmen der Energiewende eine wichtige Rolle. Denn rund 35% des deutschen Endenergieverbrauchs entfallen auf Heizung und Warmwasser. 14 % der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland (120 Mio. Tonnen) kommen laut Zahlen der Bundesregierung aus dem Gebäudesektor.

In diesem Jahr hatten die geplanten rechtlichen Änderungen jedoch zuerst einmal negative Auswirkungen: Mit Bekanntwerden des Klimapakets hatten beispielsweise mehr als ein Drittel der rund 24.000 Heizungsbauer Auftragsstornierungen für Bestellungen in dreistelliger Millionenhöhe erhalten (E&M berichtete). Nach Angaben des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hatte eben die Aussicht auf staatliche Zuschüsse und Verunsicherung über die neuen Förderbedingungen zum Auftragseinbruch geführt. Viele Auftraggeber wollten die neuen Fördermöglichkeiten abwarten und dann neu entscheiden. Unternehmen und Regierung erhoffen sich nun in diesem Jahr einen Modernisierungsschub.

Der Bundesverband BSW Solar rechnet ebenfalls mit einem spürbaren Anziehen der Solarwärme-Nachfrage. „Hohe Abwrackprämien und attraktive solare Steueranreize bei absehbar steigenden CO2- und Heizkosten – das dürfte selbst die letzten Modernisierungsmuffel hinterm Ofen hervorlocken“, schätzt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Mehr Informationen zu den Änderungen bei den Förderungen für das Heizen, ist auf der Webseite des Bafa zu finden.

BAFA-Seite - Heizen mit Erneuerbaren Energien
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