Herrsching | 31. Januar 2020 |

BMWi legt Wasserstoffstrategie im Rahmen der Energiewende vor

Das federführende Bundeswirtschaftsministerium hat jetzt den lange erwarteten Entwurf für eine Wasserstoffstrategie vorgelegt.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff in den kommenden Jahren entscheidend vorantreiben. CO2-freiem Wasserstoff komme eine „zentrale Rolle“ bei der Energiewende zu, heißt es im Entwurf des Ministeriums zu einer „Nationalen Wasserstoffstrategie“. Sie soll den Rahmen für die künftige Erzeugung und Verwendung von Wasserstoff sowie für entsprechende Innovationen und Investitionen schaffen.

Der eigentlich schon für Dezember 2019 erwartete Entwurf wurde vom Wirtschaftsministerium am 29. Januar der Ressortabstimmung zugeleitet. Deutsche Unternehmen seien weltweit führend bei Wasserstofftechnologien, heißt es darin. Ziel sei, Deutschlands Vorreiterposition bei Wasserstofftechnologien zu sichern.

Die Strategie enthält einen Katalog von 35 Maßnahmen zu den Bereichen Erzeugung, Industrie, Infrastruktur, Verkehr, Wärme und Forschung. Wasserstoff sei ein vielfältig einsetzbarer Energieträger. Er könne über Brennstoffzellen die wasserstoffbasierte Mobilität befördern, künftig als Basis für synthetische Kraft- und Brennstoffe genutzt werden oder einen Beitrag zur Dekarbonisierung im Wärmemarkt leisten, heißt es in dem Papier.

Gleichzeitig sei Wasserstoff ein Energiespeicher, der angebotsorientiert und flexibel erneuerbare Energien speichern könne und mit dessen Hilfe eine bedarfsgerechte Versorgung von Verbrauchern möglich sei. Wasserstoff sei aber auch ein wesentlicher Baustein der Sektorkopplung. Dort wo Strom aus erneuerbaren Energien nicht direkt eingesetzt werden könne, öffneten grüner Wasserstoff und seine Folgeprodukte über Power-to-X neue Dekarbonisierungspfade, zeigt das Papier weitere Vorteile auf.

Bei zahlreichen chemischen und industriellen Prozessen sei Wasserstoff unabdingbar. Als Grundstoff werde er zum Beispiel in der Herstellung von Ammoniak benötigt oder könne künftig in der Stahlerzeugung genutzt werden.

Mit Wasserstofftechnologie neue Wertschöpfungsketten schaffen

Bestimmte industrielle CO2-Quellen, zum Beispiel in der Zementindustrie, ließen sich langfristig nur mit Hilfe von Wasserstoff dekarbonisieren. Abgefangene industrielle CO2-Emissionen könnten mit Wasserstoff in verwertbare Chemikalien umgewandelt werden. So entstünden auch neue Wertschöpfungsketten für die Grundstoffindustrie.

„Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen sollen den Weg für den Praxiseinsatz von CO2-freien Wasserstofftechnologien ebnen“, heißt es unter anderem im Maßnahmenkatalog. Dazu werde geprüft, ob und welche Maßnahmen (unter anderem Forschungs- und Experimentierklauseln) geeignet seien, „um den Markteintritt von Wasserstofftechnologien zu erproben und den Transfer in die Praxis zu erleichtern“. Hierzu werde kurzfristig ein Leitprojekt zur wissenschaftlichen Politikberatung aufgelegt.

Es soll praktisch verwertbare Grundlagen schaffen, um den nationalen und den europäischen Rechtsrahmen so weiterzuentwickeln, dass der großskalige Roll-Out von Anwendungen zu Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung von Wasserstoff sowie die Umsetzung entsprechender Geschäftsmodelle wirtschaftlich möglich sind. Hindernisse im nationalen und europäischen Rechtsrahmen seien zu identifizieren und darauf aufbauend, Vorschläge zu deren Weiterentwicklung zu formulieren.

Noch für das erste Quartal 2020 kündigt das Ministerium außerdem die Gründung eines „Nationalen Wasserstoffrates“ an. Außerdem soll eine Nationale Geschäftsstelle Wasserstoff eingerichtet werden, die den Rat bei seinen operativen Tätigkeiten unterstützt und das Monitoring der Wasserstoffstrategie verantwortet.

Bericht zum Vortrag des BMWi bei der BHKW-Jahreskonferenz 2019
Bericht zum Vortrag des BMWi bei der BHKW-Jahreskonferenz 2019

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