Sonnenenergie einfangen in NRW – Was ist möglich mit Freiflächen-Photovoltaik?
Nordrhein-Westfalen spürt mit einem Monitoring potentielle Nutzflächen für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen auf. Der erste Monitoring-Bericht liegt nun vor.
Keine Frage, der Ausbau der Photovoltaik in Nordrhein-Westfalen schreitet rasant voran. Mit einem Ausbau der Photovoltaik von über 2.000 MW installierter Leistung im Jahr 2023 vermeldete das Bundesland Rekord-Zubauzahlen. Nur Bayern hatte mit 3.600 MW mehr PV-Zubau im letzten Jahr. Auch in diesem Jahr erwartet das Landeswirtschafts- und Klimaschutzministerium NRW ein dynamisches Wachstum.
Neben dem Zubau von Photovoltaik auf Dachflächen gibt es im Bundesland aber auch noch Potenzial für neue Freiflächen-PV-Anlagen. Um präzise zu erfassen, auf welchen Flächen neue Anlagen entstehen könnten, hat das Landeswirtschaftsministerium ein spezielles Monitoring beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz − kurz Lanuv − beauftragt. Dieses hat nun seinen ersten Bericht vorgelegt.
Potentielle Flächen für Freiflächen-PV in NRW
Darin analysiert sind unter anderem, in welchem Umfang einzelne Flächenarten wie Ackerflächen, Halden oder Deponien durch die in den Jahren 2022 und 2023 in Betrieb genommenen Freiflächen-PV-Anlagen in Anspruch genommen wurden. Im Ergebnis zeigt sich, dass weniger als 25 Prozent der neu installierten Leistung von insgesamt rund 190 MW in 2022 und 2023 auf landwirtschaftlichen Flächen (Ackerfläche und Grünland) errichtet wurde. Rund 30 Prozent der Leistung entstand auf Gewerbe- und Industrieflächen, rund 20 Prozent auf oder am Rand von ehemaligen Abbauflächen, insbesondere von Tagebauen.
Landeswirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) erachtet den massiven Ausbau der Solarenergie für die erfolgreiche Transformation des Energiesystems als „unverzichtbar und ökonomisch sinnvoll“. Die Politikerin sagte im Zuge der Veröffentlichung des Monitoring-Berichtes: „In Nordrhein-Westfalen boomt der Ausbau der Photovoltaik, aber besonders der Ausbau auf Freiflächen muss weiter zulegen. Dafür haben wir unter anderem mit der Änderung des Landesentwicklungsplans wichtige Weichen gestellt. Mit dem Monitoring des Lanuv halten wir nun nach, wo in NRW wie viel Freiflächen-Photovoltaik zugebaut wird.“ Die Daten seien dabei hilfreich, den PV-Ausbau auf Freiflächen ambitioniert voranzutreiben und dabei einzelne Interessen, wie etwa die der Landwirtschaft, noch besser im Blick zu haben.
Das Lanuv hat in seinem Bericht den Anlagenbestand der Freiflächen-PV in NRW mit Stand 31. Dezember 2023 ausgewertet und berücksichtigt dabei Anlagen ab einer Leistung von mindestens 100 kW. Der Bericht beinhaltet Informationen zum Ausbaustand der Freiflächen-PV in den sechs Planungsregionen sowie allen Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens. Er enthält Übersichten, welche Arten von Freiflächen-PV-Anlagen in welchem Umfang installiert wurden − etwa klassische oder Agri-PV-Anlagen. Darüber hinaus wird unter anderem erfasst, welche Anlagenleistungsklassen besonders häufig installiert wurden und wie viele Anlagen innerhalb und außerhalb der EEG-Förderkulisse entstanden sind.
Der Monitoring-Bericht des Lanuv soll ab sofort einmal im Jahr erscheinen und den weiteren Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik flankieren. Der erste Monitoring-Bericht mit dem Titel „Monitoring des Ausbaus der Freiflächenphotovoltaik in Nordrhein-Westfalen“ ist auf der Internetseite des Lanuv abrufbar.
Online-Seminare zu Planung und Betrieb von Freiflächen-PV-Anlagen
Das BHKW-Infozentrum und BHKW-Consult bieten mehrmals pro Jahr ein zweitägiges Online-Seminar zu „Rechtliche Vorgaben zu Freiflächen-PV“.
Monitoring des Ausbaus der Freiflächenphotovoltaik in Nordrhein-Westfalen Quelle: Landeswirtschaftsministerium NRW
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