In den letzten 25 Jahren hat der weltweite Primärenergieverbrauch um rund 60% zugenommen. Im Jahre 1998 betrug der Primärenergieverbrauch 13,8 Mrd. Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE). Der Anteil der fossilen Energieträger am Primärenergieverbrauch beträgt insgesamt 80%. Der Anteil von Erdöl am gesamten Primärenergieverbrauch liegt bei 36%, der Anteil von Erdgas bei 20% und von Kohle bei 24%.
Aufgrund des Weltbevölkerungswachstums und den wachsenden Verkehrs-/Transportaufgaben insbesondere in sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern ist ein weiteres stetiges Wachstum des Weltenergieverbrauches zu erwarten. Bis zum Jahre 2020 erwartet die Internationale Energie Agentur (IEA) einen Energieverbrauch von 19,9 Mrd. Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) pro Jahr.
Ausreichende Vorräte bei den fossilen Energieträgern zur Deckung des steigenden Energiebedarfs sind nur dann vorhanden, wenn die „unkonventionellen Reserven“ in der Bilanz berücksichtigt werden (siehe Tabelle).
Sichere Reserven |
Zusätzliche Vorräte |
|
Erdöl |
227 |
113 |
Unkonventionelle Erdölvorkommen |
201 |
860 |
Erdgas |
180 |
267 |
Unkonventionelle Erdgasvorkommen |
4 |
3820 |
Kohle |
558 |
6110 |
Quelle: Energiestudie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover 1999
Unkonventionelle Reserven sind die nachgewiesenen oder vermuteten Reserven, welche mit höherem technischen Aufwand oder aus unkonventionellen Quellen gewonnen werden. Hierzu gehören z. B. die Erdölvorräte in Ölschiefer und Ölsand sowie die Erdgasvorkommen aus dichtem Speichergesteinen sowie Gashydrate und Kohle-Flözgas. Sowohl bei den konventionellen als auch bei den unkonventionellen Energiereserven unterscheidet man zwischen den sicheren Vorräten und den zusätzlichen Vorräten. Letztere sind die geschätzten zusätzlich gewinnbaren Reserven, welche aufgrund vermuteter Vorkommen abgeschätzt werden.
Besonders auffällig ist der große Unterschied zwischen den sicheren und zusätzlichen Reserven unkonventioneller Erdgasvorkommen. Außerdem fallen die großen sicheren und die erheblichen zusätzlichen Vorräte der Kohlevorkommen auf. Die Kohlevorräte werden wahrscheinlich noch einige Jahrhunderte reichen. Bei einer stärkeren Nutzung dieser Energiequelle würde sich aber aufgrund der spezifisch höheren CO2-Emissionen der Kohle eine Verschärfung des Treibhausgaseffektes ergeben.
1 kg SKE = 29.305 kJoule = 8,14 kWh |
Markus Gailfuß, BHKW-Infozentrum Rastatt
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