Rahmen für Sektorenkopplung setzen
Eine Studie von Fraunhofer IWES und dem Beratungsunternehmen E4tech widmet sich der Frage, auf welchen Weg eine optimale Sektorenkopplung erreicht werden kann.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat erste Ergebnissen einer Studie der Institute Fraunhofer IWES und E4Tech präsentiert, die als Grundlage für Vorschläge dienen soll, mit welchen Maßnahmen die Rahmenbedingungen für die Sektorkopplung kurz- bis mittelfristig optimiert werden können. Es geht unter anderem um die Zwischenspeicherung von Energie, den sektorenvariablen Einsatz zum Beispiel von Bioenergie und die Flexibilisierung des Stromsystems zur Einbindung schwankender Einspeisung und die Einbeziehung von Power-to-X-Technologien für die Versorgungssicherheit.
Keine reine Elektrifizierung oder Wasserstoff-Welt
Die Wissenschaftler haben in einer Interaktionsanalyse die in einem ganzheitlich betrachteten Energiesystem ermittelten Sektorenkopplungspunkte betrachtet und rechtliche, finanzielle sowie technische Barrieren untersucht. Dabei liegt laut den Ergebnissen der optimale Entwicklungspfad nicht in der radikalen Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätsbereichs und nicht in einer reinen Wasserstoff-Welt, in der Wasserstoff der einzige Energieträger in allen Bereichen werden würde. „Gerade durch die Zusammenführung dieser Positionen und die Einbeziehung effizienter und erneuerbarer Wärmeerzeugung können zentrale Fragen der Energiewende angegangen werden“, heißt es dazu.
In den sechs Maßnahmenpaketen Abgaben/Umlagen/Steuern, Weiterentwicklung des EEG, Mobilität, Industrie, Wärme und B2B-Trading wurden Hemmnisse untersucht und Ansätze vorgeschlagen, mit denen in der anstehenden Legislaturperiode wichtige Hebel auf den Weg gebracht und kurzfristig wirksame Impulse gesetzt werden können. Wichtigste regulatorische Hemmnisse sind demnach: Fehlende Anreize durch Netzentgelte, die Ausgestaltung der Anreizregulierung, fehlende Regelung zum Redispatch sowie der fehlende Zugang zum Absatzmarkt, Markteintrittsbarrieren und ein fehlender regulatorischer Rahmen für Speicher.
Regulatorische Barrieren sind Haupthindernis
Dies spiegelt sich bei den finanziellen Barrieren wie der unterschiedlichen Belastung mit Abgaben, Umlagen und Steuern. Dazu kommen Transaktionskosten. „Der Wert sektorengekoppelter Energie kann nicht kommuniziert werden“, so die Experten. Es gebe keinen Absatzmarkt. Technische Hemmnisse der Sektorenkopplung liegen in geringer Marktreife mancher Technologien, in unpassenden Größenstaffelungen sowie Engpässen.
„Entscheidend ist, ab jetzt die Maßnahmen in die richtige Richtung zu lenken, auch wenn nicht jede letzte Detailfrage des künftigen Energieversorgungssystems schon entschieden werden muss“, so der BEE. Als mögliche Maßnahmen mit großer Wirkung nennt die Studie etwa die Flexibilisierung der Netzentgelte wie auch eine Flexibilisierung der EEG-Umlage und den Ersatz der Stromsteuer durch eine CO2-Steuer. Die Marktsituation für Wärmepumpen sollte verbessert werden.
Wichtig wären neben der Technologie-Förderung vor allem die Differenzierung der direkten Stromnutzung im Wärmebereich. Die Innovationsausschreibungen sollten anhand des vom BEE entwickelten Innovation Balancing-Konzepts umgesetzt werden. sowie ein regulatorischer Rahmen für Mikrotransaktionen im „Bilanzkreissystem light“.
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