Strom-Statistik 2019
Nach Auswertung der Energy Charts von Prof. Bruno Burger ist im vergangenen Jahr fast jede zweite Kilowattstunde mit erneuerbaren Energien produziert worden.
Der Umbau bei der Stromerzeugung hierzulande kommt schneller voran als noch vor Jahren erwartet: Lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der heimischen Nettostromerzeugung 2018 noch bei 40 Prozent, waren es im zurückliegenden Jahr bereits 46,5 Prozent. Das ist das wichtigste Ergebnis der vorläufigen Jahresauswertung der Energy Charts, die von Prof. Bruno Burger am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) mit Sitz in Freiburg betreut werden.
Bereits Mitte Dezember hatten der Lobbyverband BDEW und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in ihrer „traditionellen“ Schätzung einen Ökostromanteil von rund 43 Prozent für 2019 prognostiziert – basierend allerdings auf dem Bruttostromverbrauch. Da Burger bei seiner statistischen Auswertung zutreffender Weise nur die Kilowattstunden berücksichtigt, die wirklich aus der Steckdose kommen (sprich ohne die industrielle Erzeugung für den Eigenverbrauch), liegt seine Grünstrom-Quote immer über der BDEW/ZSW-Zahl.
Nach der Energy Charts-Auswertung war die Windenergie der eigentliche Gewinner bei der heimischen Stromerzeugung. Insgesamt erzeugten die Windkraftanlagen an Land und auf See mehr als 127 Mrd. kWh grünen Strom (knapp 16 Prozent mehr im Vergleich zu 2018), wovon 24,4 Mrd. kWh auf die Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee entfielen. Windstrom kam damit auf einen Anteil von 24,6 Prozent an der nationalen Nettostromerzeugung. In acht von zwölf Monaten habe die Erzeugung aus Windenergie höher gelegen als die der Braunkohle und das ganze Jahr über vor der Atomenergie, heißt es bei den Energy Charts. Diese Zahlen muss insbesondere die Windbranche als Treppenwitz empfinden: Im zurückliegenden Jahr erlebte sie an Land einen kaum für möglich gehaltenen Absturz. Nach vorläufigen Zahlen betrug die neu installierte Leistung lediglich 848 MW brutto, einen vergleichbar niedrigen Zubau hat es zuletzt 1998 gegeben.
Nach den Burger-Zahlen kam die Solarenergie mit erzeugten 46,5 Mrd. kWh auf einen Anteil von neun Prozent an der Nettostromerzeugung, ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber 2018. Den Energy Charts zufolge lag die Erzeugung der Solarstromanlagen zwischen März und September konstant über der aller Steinkohlekraftwerke bundesweit.
Weitere interessante Details aus dem 64-seitigen Zahlenwerk aus Freiburg: Alle erneuerbaren Energien haben erstmals mehr Strom als die fossilen Kohle- und Gaskraftwerke erzeugt, die zusammen auf 207 Mrd. kWh gekommen sind. Einen starken Einbruch haben dabei vor allem die Braunkohlekraftwerke erlebt. Ihre Nettostromproduktion sank laut Energy Charts-Auswertung um 22,3 Prozent auf 102,2 Mrd. kWh.
Noch stärker fiel der Rückgang bei der Steinkohle aus: Diese Meiler hatten gleich 32,8 Prozent weniger Strom erzeugt. Mit 48,7 Mrd. kWh und einem Anteil von 9,4 Prozent lag der Steinkohle-Beitrag für die Nettostromerzeugung nur noch unwesentlich vor dem der Photovoltaik. Es bleibt abzuwarten, ob die sinkende energiewirtschaftliche Bedeutung der Braun- und Steinkohlekraftwerke sich in den Verhandlungen um die Entschädigungszahlen für den bis 2038 vereinbarten Kohleausstieg widerspiegelt, die in diesem Jahr zwischen der Bundesregierung und den Kraftwerksbetreibern anstehen.
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