Rastatt | 13. Januar 2020 |

Was bedeutet die CO2-Bepreisung des Wärmemarktes für KWK-Anlagen?

Das Klimapaket sieht ab 2021 eine CO2-Bepreisung fossiler Brennstoffe des Wärmemarktes vor. Der bereits geltendes CO2-Emissionshandel der Energiewirtschaft ist davon nicht betroffen. Welche Auswirkungen hat dies auf die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen?

Herzstück des im Dezember 2019 beschlossenen Klimaschutzprogramms ist die neue CO2-Bepreisung für Verkehr und Wärme ab 2021. So wie es im Rahmen des europäischen Emissionshandels bereits für die Energiewirtschaft und die energieintensive Industrie gilt, wird CO2 nun auch in den Bereichen Verkehr und Gebäude (Wärmemarkt) einen Preis bekommen. Wissenschaftliche Gutachten sehen darin den volkswirtschaftlich kosteneffizientesten Weg, um Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen.

Nationales Emissionshandelssystem mit Festpreis für CO2

Das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) startet 2021 mit einem Festpreissystem. Dies bedeutet, dass der Preis pro Tonne CO2 fest von der Politik vorgegeben ist. Dabei werden Zertifikate an die Unternehmen, die Heiz- und Kraftstoffe in Verkehr bringen, verkauft. Die Kosten für die Zertifikate trägt dann der Brenn- und Kraftstoffhandel. Wenn Unternehmen Heizöl, Flüssiggas, Erdgas, Kohle, Benzin oder Diesel verkaufen, benötigen sie für jede Tonne CO2, welche die Stoffe im Verbrauch verursachen werden, ein Zertifikat als Verschmutzungsrecht.

Bund und Länder einigten sich im Vermittlungsausschuss im Dezember 2019 darauf, den CO2-Preis ab Januar 2021 auf zunächst 25 Euro pro Tonne festzulegen. Danach steigt der Preis bis 2025 auf 55 Euro pro Tonne im Jahr 2025 an. Für das Jahr 2026 soll ein Preiskorridor von mindestens 55 Euro und höchstens 65 Euro je Tonne CO2 gelten.

Was bedeutet die CO2-Bepreisung für den Erdgaspreis?

Ein CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne Kohlendioxid führt zu einem Preisanstieg in Höhe von rund knapp 0,5 Cent je Kilowattstunde Erdgas bezogen auf den Brennwert (Hs). Dieser wird sich bis 2025 auf rund 1 Cent/kWh (Hs) erhöhen.

Gleichzeitig soll die EEG-Umlage auf den Strombezugspreis mit den Einnahmen aus der CO2-Bepreisung reduziert werden.

Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen

Die CO2-Bepreisung des eingesetzten Brennstoffs führt bei BHKW-Anlagen zu höheren Betriebskosten. Andererseits werden die „Erlöse“ bei Stromeigennutzung bzw. beim Stromverkauf an Dritte innerhalb von Kundenanlagen aufgrund der reduzierten EEG-Umlage sinken. Dies hat Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen, die derzeit vom BHKW-Infozentrum eruiert werden.

Das KWK-Gesetz hat vor einigen Jahren aufgrund der nachteiligen Regelung im europäischen Emissionshandel, welches durch das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) geregelt wird, einen Kompensationsbonus für KWK-Anlagen im KWKG eingeführt. Im Brennstoffemissions-Handelsgesetz (BEHG) ist derzeit kein Ausgleich für KWK-Anlagen vorgesehen.

Im Rahmen der Novelle des KWKG müssen die Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit untersucht, bewertet und die geeigneten politischen Maßnahmen aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen ergriffen werden.

Der CO2 Abgabe e.V. schlägt eine Klimaabgabe (CO2-Steuer, CO2-Preis, CO2-Mindestpreis) auf Treibhausgasemissionen fossiler Energieträger vor.
Der CO2 Abgabe e.V. schlägt eine Klimaabgabe (CO2-Steuer, CO2-Preis, CO2-Mindestpreis) auf Treibhausgasemissionen fossiler Energieträger vor.

BHKW-Infozentrum

Seit 20 Jahren informiert die BHKW-Infozentrum GbR auf zahlreichen Webseiten sowie in Fachzeitschriften über neue Technologien im Bereich alternativer und regenerativer Energieerzeugung mittels Blockheizkraftwerken (BHKW). Außerdem werden die Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen für BHKW-Anlagen und Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erläutert.

Bereits heute können Interessierte in dem BHKW-Kenndaten-Tool 2015 aus einer Datenbank von mehr als 1.300 KWK-Modulen die technischen Daten sowie die Investitionskosten der jeweils interessanten Leistungsgröße heraus suchen.
Im Frühjahr 2019 wird dann die aktualisierte Version der „BHKW-Kenndaten 2019/2020“ zur Verfügung stehen.

Nahezu wöchentlich werden über den derzeit größten internetbasierten BHKW-Newsletter mehr als 10.000 Abonnenten kostenlos informiert.
Im Socialmedia-Bereich posten die Fachleute des BHKW-Infozentrums aktuelle Meldungen auf Facebook, auf Twitter sowie in der XING-Gruppe „Blockheizkraftwerke – Energieversorgung der Zukunft“.

Drei redaktionell aus mehr als 53.000 Quellen zusammengetragene Pressespiegel ermöglichen einen einfachen Überblick über neue Trends in Technik, Markt und Politik.

Das umfangreiche Weiterbildungsangebot über BHKW- und Energie-Themen mit rund 25 unterschiedlichen Veranstaltungsreihen wird von mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wahrgenommen.

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