Herrsching | 9. Februar 2021 |

Trendwende bei Solarthermie – 26% mehr Zubau im Jahre 2020

Laut Branchenverband BSW Solar erlebte die Installation von Solarheizungen im Jahre 2020 dank der höheren Förderung einen kräftigen Aufschwung. Insgesamt wurden fast 650.000 m² Solarkollektorfläche neu installiert.

Mit einem Plus im deutschen Markt von 26 % und 643.500 m² neu installierter Solarkollektorfläche konnte der Abwärtstrend der vergangenen Jahre gestoppt und eine Trendwende eingeleitet werden. Das teilten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mit. Danach wurden 2020 rund 83.000 neue Solarwärmeanlagen installiert, gegenüber rund 71.000 im Vorjahr. Auch die durchschnittliche Größe der Solarthermiesysteme habe zugenommen.

Insgesamt steigt die Gesamtzahl der in Deutschland installierten solarthermischen Anlagen damit auf rund 2,5 Mio. Als ursächlich für den positiven Trend sehen die beiden Verbände vor allem die zu Beginn des Jahres 2020 in Kraft getretene und deutlich verbesserte Förderkulisse „Heizen mit erneuerbaren Energien“ im Rahmen des Klimapaketes. Das Programm fördert unter anderem die Kombination aus Gas-Brennwerttechnik und einer solarthermischen Anlage mit einem Höchstsatz von 40 %.

Zeichen stehen auf Wachstum

„Das Förderprogramm ist ein voller Erfolg für den Klimaschutz“, betont der BDH-Präsident Uwe Glock. Mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele komme es nun darauf an, dass die Durchfinanzierung der Förderung sichergestellt werde. „Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Das Geschäftsklima in der Solarbranche befindet sich auf dem höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Im vierten Quartal registrierten wir sogar ein Absatzplus von fast 50 Prozent“, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Die Nachfrage nach den Solarzuschüssen habe sich zuletzt verdreifacht. Der Trend zum solaren Heizen werde auch in diesem Jahr anhalten. „Für immer mehr Verbraucher wird die eigene Solaranlage zum Zeichen ökologischer und wirtschaftlicher Vernunft“, sagte Körnig. Solarthermische Anlagen ließen sich mit beinahe jedem erdenklichen Wärmeerzeuger kombinieren, etwa mit einem Holzheizkessel, einer Wärmepumpe oder einem Gasbrennwertkessel. Bei einer üblichen Kollektorfläche von 10 bis 15 m² und guter Dämmung des Hauses könnten bis zu 30 % des Wärmebedarfs gedeckt werden.

Seit Januar 2021 hat die Bundesregierung sämtliche Förderungen für energieeffiziente Gebäude und klimafreundliche Heizungen in der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammengeführt. Die im vergangenen Jahr deutlich angehobenen Fördersätze behalten ihre Gültigkeit. Wird beispielsweise eine bestehende Heizungsanlage mit einer Solarthermieanlage nachgerüstet, erhält der Betreiber einen Zuschuss von 30 % der förderfähigen Kosten.

Wird ein alter Ölkessel gegen eine effiziente Gas-Solar-Heizung getauscht, winkt eine Förderung von 40 % der Anschaffungs- und Installationskosten. Gleichzeitig dürfte die Nutzung fossiler Energieträger immer teurer werden, als Folge jährlich steigender CO2-Mindestpreise. Mithilfe großer Warmwasserspeicher und größerer Kollektorflächen könne sogar eine Deckung des Heizbedarfs von 50 % erreicht werden, sagen die Branchenverbände.

Webseite der Fachzeitschrift "Energie & Management"
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