Rastatt | 10. April 2024 |

Energiewende ist toll – aber bitte kostenlos

Die überwiegende Zahl an Verbraucherinnen und Verbraucher steht der Energiewende skeptisch gegenüber. Insbesondere die Sorge um die Versorgungssicherheit sowie steigende Energiepreise bewegen die Verbraucher.

90 Prozent der Verbraucher erwarten, bedingt durch die Energiewende, einen Anstieg der Energiepreise. 88 Prozent sehen die Einführung eines Energiepreisdeckels explizit als Aufgabe der Politik. Zu diesen Ergebnissen kommt die „EY Verbraucherumfrage Energie“, für die das Beratungshaus Ernst & Young (EY) im Februar rund 1.000 Personen befragte.

Aus Sicht der Verbraucher sollte das wichtigste Ziel der Energiepolitik die Versorgungssicherheit bleiben – das gaben 58 Prozent der Befragten an. Bereits die Sorge um die aktuelle Versorgungssicherheit ist mit 59 Prozent hoch. Lediglich 38 Prozent der Befragten beurteilen die Politik hinsichtlich der künftigen Versorgungssicherheit als angemessen. Vor diesem Hintergrund steigt, wie die Befragung von EY zeigt, die Akzeptanz für den notwendigen Infrastrukturausbau von einem bereits bemerkenswert hohen Niveau noch einmal auf einen Anteil von nun 79 Prozent der Befragten (September 2023: 76 Prozent).

Andreas Siebel, bei EY Partner sowohl Leiter des Sektors Energie- und Rohstoffwirtschaft als auch Studienautor, folgert daraus: „Das Energietrilemma auszubalancieren – also gleichzeitig Versorgungssicherheit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Preisgünstigkeit zu erreichen – bleibt die energiepolitische Königsdisziplin und birgt in unseren bewegten Zeiten besonders fiskalisches und finanzielles Konfliktpotenzial.“ Dass ein derart drastischer Markteingriff wie ein Preisdeckel von einer sehr deutlichen Mehrheit als klare politische Aufgabe gesehen wird, sollte seiner Ansicht nach aufhorchen lassen.

Energiewende ja, Kosten nein

58 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass der Umwelt- und Klimaschutz politisch nicht ausreichend gewürdigt werde. Gleichzeitig geben 78 Prozent der Befragten an, die Energiewende solle möglichst nichts kosten und aus vorhandenen finanziellen Mitteln gestemmt werden. Schuldenaufnahme (37 Prozent) oder Steuererhöhungen (12 Prozent) sind als Finanzierungsmittel deutlich unpopulärer.

Wie Siebel erklärt, befürworten die Menschen demnach grundsätzlich Umwelt- und Klimaschutz und fordern sogar mehr davon ein. „Wenn es aber energiepolitisch konkreter wird, treten Inkonsistenzen zutage.“ Dass die Energiewende etwas kostet, liege auf der Hand. Alle vorhandenen fiskalischen Alternativen aber seien unpopulär, was sogar für die auf dem Verursacherprinzip basierende CO2-Abgabe gelte.

Denn: Mit 47 Prozent findet es fast die Hälfte der Befragten falsch, dass diejenigen, die fossile Brennstoffe nutzen, über die CO2-Abgabe stärker belastet werden. Die daraus resultierenden Einnahmen sollten nach Ansicht der meisten Befragten (79 Prozent) am ehesten im Sinne des sogenannten Klimageldes an die Bürger ausgezahlt werden. Eine Investition der aus der Abgabe gespeisten Einnahmen in die Energiewende wird hingegen nur von 67 Prozent befürwortet.

Siebels sieht in diesen Ergebnissen Handlungsbedarf für die gesamte Energiewirtschaft: „Dass etwas eigentlich Sinnvolles wie das Verursacherprinzip bei den Menschen nicht ankommt oder sogar nicht gewollt wird, steht exemplarisch dafür, mit welchen auch kommunikativen Herausforderungen nicht nur die Politik, sondern auch die Energiewirtschaft im Rahmen der Energiewende konfrontiert ist.“

Im Vergleich zur vorigen Umfrage hat auch bei der energiepolitischen Prioritätensetzung die sogenannte „Preisgünstigkeit“ wieder zugelegt: Während ein günstiger Energiepreis im September 2023 noch von 56 Prozent der Umfrageteilnehmer als „wichtig“ und „mittelwichtig“ eingestuft worden war, steigt dieser Wert nun auf 58 Prozent. 78 Prozent der Befragten beabsichtigen zudem, sich bei weiter steigenden Energiekosten auf die Suche nach einem neuen, günstigeren Versorger zu machen.

BHKW-Jahreskongress 2024 in Dresden
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